Zur Einladung erscheinen

Zur Einladung erscheinen, mit verbundenen Händen und Augen.  Niemand von den Anwesenden darf beim Eintritt berührt werden, keiner darf genötigt werden, einen anzusprechen.  Man selbst spricht nicht, bewegt aber den Mund w i e  zum Sprechen. Die gebundenen Hände, zur Dreieckskappe auf den Schädel gestützt. Im ausweichenden Vorwärtsgehen  orientiert man sich an unvereinbarten künstlichen Gerüchen, die aus den Anwesenden, aber auch aus verschiedenen verborgenen Gegenständen des Raumes strömen. 

Die ideale Situation dieser Vorstellung ist geschaffen, wenn die Anwesenden als die eigentlich Betroffenen keine Notiz nehmen. Ausgenommen, sie weichen dem sich nähernden Vehikel instinktiv, nein, unbeabsichtigt aus.  

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fern, fern von Angelika Janz, KUNO 2019

Weiterführend →

Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung an die visuellen Arbeiten von Angelika Janz. Und nicht zuletzt, Michael Gratz über Angelika Janz‘ tEXt bILd