Eichendorff-Preis 2013 an Ulrich Schacht

Katarzyna Nowakowska und Robert Malecki sowie Monika Taubitz und Anne Wachter aus Meersburg wollen heute ab 11.30 Uhr im Weberzunfthaus die deutsche Literatur in Polen hautnah in Lesung und Gespräch erfahrbar werden lassen. Nachdem um 15.30 Uhr Klaus Völker (Berlin) den schlesischen Dichter Max Herrmann-Neiße nahe gebracht hat, präsentieren um 19.30 Uhr der Musiker Jozef Kotys und seine Tochter Daria Vertonungen von Gedichten Georg Hauptstocks, in dessen Leben und Werk Johannes Rasim einführen wird.

Den Höhepunkt der Tagung bildet am Sonntag, 29. September, um 11 Uhr in der Bücherei im Kornhaus die Feierstunde zur Verleihung des Eichendorff-Literaturpreises 2013 an Ulrich Schacht. Die Laudation hält Sebastian Kleinschmidt aus Berlin.

Für sein bisheriges Gesamtwerk, und unter spezieller Hervorhebung seines 2011 in der  Edition Rugerup erschienenen Gedichtbandes »Bell Island im Eismeer«, hat der Autor Ulrich Schacht den vom Wangener Kreis – Gesellschaft für Literatur »Der Osten« e.V. gestifteten Eichendorff-Preis für das Jahr 2013 erhalten. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird heute in Wangen im Allgäu verliehen. Die Laudatio auf den Preisträger hält der Chefredakteur der Zeitschrift »Sinn und Form«, Dr. Sebastian Kleinschmidt.

Über den ausgezeichneten Gedichtband »Bell Island im Eismeer« hieß es in den Dresdner  Neusten Nachrichten: »Diese Verse entmachten uns, nehmen uns die Illusion, Herren über die  Schöpfung oder ihre Hüter sein zu müssen, demonstrieren uns statt dessen Demut und  Staunen. (…) Dieser Dichter hat den genauen Blick eines Malers. Seine Gedichte entwerfen  Skizzen oder zeichnen faszinierende Wortgemälde. Sie sind zugleich eine philosophische  Selbstbefragung des Menschen in der Natur. (…) So entfaltet dieser Gedichtband ein ganzes  Universum.« Das neue deutschland resümierte: »Dies Buch ist Beitrag zu einer Poetik von  der Ausleerung der Welt. (…) Man wähnt sich an fernem Gestade, einem Geheimnis der  Existenz nahe – und man ahnt, dass alles, was wir Geheimnis nennen, an seinem Ursprung  doch absolute Klarheit, Einfachheit, Einfalt war.« Der Rezensent des Web-Kulturmagazins  Literatur & Kunst hebt hervor: »Diese Lyrik macht die Stille hörbar, die den einzelnen  Menschen in arktischen Breiten überwältigt, sie läßt ihn die Ohnmacht, die ihn darin befällt,  spüren – aber auch immer wieder die tröstliche Idee seines kosmischen Eingebundenseins  erfahren. (…)  Schacht beschwört sehnsüchtig archaische, zauberhafte Welten – ohne sie  besitzen zu wollen.

 

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Im Frühjahr erschien von Ulrich Schacht,  in der Edition Rugerup der Erzählband Kleine Paradiese (187 S., gebunden, € 17,90).