EPILOG

 

Ich glaube daran, dass die Ewigkeit in einer kontinuierlichen Vernetzung von beweglichen vergänglichen Einheiten Bestand hat, wobei damit nichts über die Richtung, die Dauer oder die Art der Bewegung gesagt wird.

Ich glaube daran, dass, wann immer eine endliche Einheit sich als ewig sieht, dies von der Ewigkeit selbst als unvermeidlichen Verschleißeffekt geduldet wird.

Ich glaube daran, dass für jede Einheit, sich die Ewigkeit, an der sich diese messen will, anders sehen lässt und, dass die Ewigkeit jede Einheit mit anderen Maßstäben versieht, um sich von ihr sehen zu lassen.

Dieses gegenseitige Betrachten ist poetisch und nüchtern zugleich, eine Widerspiegelung, die den Raum für Träume aber nicht für Illusionen duldet. So scheint es mir nur vernünftig, zu glauben, dass wir das, was wir unter Ewigkeit verstehen, und das, was wir als endliche Einheit bewohnen, weder zu vereinen noch voneinander zu trennen bereit sind. Die Grenzen bleiben unumrissen.

 

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Eine Leseprobe aus: Abhauen, Roman von Ioona Rauschan, 336 Seiten, Pop Verlag, Ludwigsburg 2008.

Auf der Schwelle. Ein Filmessay über Heinrich Heine von Ioona Rauschan. Edition Biograph, 1997

Die schöne Strickerin, Novelle von Ioona Rauschan, Edition Biograph, Düsseldorf 1995. (Antiquarisch erhältlich).

Weiterführend →

Ein Kollegengespräch mit Ioona Rauschan findet sich hier. Das Live-Hörspiel 5 oder die Elemente wurde in der Regie von Ioona Rauschan mit Marion Haberstroh und Kai Mönnich im Gutenberg-Museum zu Mainz uraufgeführt. Señora Nada, in der Regie von Ioona Rauschan, ist auf Hörbuch Gedichte erhältlich. Probehören kann man das Monodram Señora Nada in der Reihe MetaPhon.