Schlagwort: Stefan Oehm

Lapidar (das Elend dieser Welt)

  Die römische Lapidarschrift, Capitalis monumentalis, war ursprünglich eine in Stein, lat. lapis, gemeißelte, ausschließlich aus Versalien bestehende Serifenschrift, die insbesondere auf Inschriften Anwendung fand, die dem Volk lapidar von den glorreichen Taten der Herrschenden künden sollten.     ***…

Open End

  Gott ist tot. Ich glaube nicht.       *** Die konzentrierten Prosastücke von Stefan Oehm sind fast alle sind hintersinnig und mindestens doppelbödig. Einige bringen im Kopf des Lesers eine – kleinere oder größere – Welt zum Erblühen.…

Der Unterworfene, der unterwerfen soll

  Jeder einzelne Mensch ist in die Zeit und die Welt geworfen. In ein Da-Sein genauso wie in ein So-Sein. In ein komplexes Geflecht aus kulturellen Bedingungen, gesellschaftlichen, religiösen, ethischen Normen, in einen vorgefundenen Platz, in einen je individuellen Möglichkeitsrahmen:…

Der Markt, eine platonische Schnapsidee

  Welchen Sinn hat es, ausgerechnet in einem Blog über ein solch steinaltes philosophisches Konzept wie die platonische Ideenlehre nachzudenken? Eine rein akademische Turn- und Fingerübung ohne jeden praktischen Nutzen? Oder hat uns das Höhlengleichnis im sokratischen Dialog Politeia doch…

Warum der Markt keine Gesetze hat

  Marktgesetz. Das klingt so beruhigend. Denn was sich rational in einem Gesetz fassen lässt, verliert mit einem Mal seinen irrationalen Schrecken: Kennt man erst mal das Gesetz, wird jede ökonomische Bedrohung zu nüchternen Werten einer abstrakten Formel verharmlost. Ein…

Geschichten aus Tausendundeinem Reich

  Schahrasad stand ein jämmerliches Ende bevor. Ihr Herr, König Schahriyar, sah sich von allen Frauen schändlich hintergangen, belogen und betrogen. Hinter dem Rücken ihrer Gebieter spannen sie ihre lustvollen Fäden und teilten heimlich das Bett mit ihren Geliebten, um…