Sonette – XVII

 

Die Harfe hängt im Wind sie kann nicht wehren
Daß deines Todes Hauch die Saiten rührt
Der in den Herzen große Feuer schürt
Und Wellen lächeln macht auf hohen Meeren
 
Zur frühen Stunde da du mich entführt
Gedenkst du noch der silbernen Galeeren
Des glühenden Gespräches eh in Schären
Die feuchten Dünste deine Stirn berührt
 
Kann nun verwehter Hauch dich noch erreichen
Da schon die Wolke deinen Blick umfängt
Und lauschst du noch dem trauervollen Zeichen
 
Das sich im nächtgen Winde zu dir drängt
Den Klang vernimmst du den ersterbend warfen
Im letzten Schmerz zerspringend meine Harfen.
 
 
 

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Weiterführend → Essayistisch flanierte Walter Benjam mit Baudelaire durch die Straßen von Paris. Eine Rezension über Ein Mann gibt Auskunft, Gedichte von Erich Kästner und über zwei Gedichte von Friedrich Hölderlin, sowie die Gedichte, Lieder und Chansons des Walter Mehring.

Poesie zählt für KUNO weiterhin zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugte auch der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung.