Schundliteratur

KUNO gesteht, auch wir haben als Kind Comics gelesen. Die Redaktion gesteht weiterhin Anhänger des D.O.N.A.L.D. (Deutsche Organisation Nichtkommerzieller Anhänger des Lauteren Donaldismus) zu sein. Insbesonders die Übersetzungen von Dr. Erika Fuchs haben unsere Kindheit erheblich bereichert.

Daher irritiert es, daß Comics neuerdings als Graphic Novel bezeichnet werden, dies markiert die Bezeichnung für Comics im Buchformat, die sich aufgrund ihres thematischen Anspruches und ihrer narrativen Komplexität vom normalen Heftcomic unterscheiden und sich dadurch an erwachsene Leser richten, was auch durch den ausschließlichen Verkauf im Buchladen zum Ausdruck kommen soll. Alleinstellungsmerkmal nennt man so etwas wohl.

Obwohl der Begriff Graphic Novel sowohl vom Handel als auch von Konsumenten und Kritikern benutzt wird, läßt er sich nicht eindeutig definieren. Häufig werden längere, im Regelfall einbändige Comics so bezeichnet, die ohne Beschränkung auf eine vordefinierte Anzahl von Seiten epische, teilweise komplexe Geschichten erzählen. Eine Graphic Novel muß kein in sich abgeschlossenes Werk sein, sondern kann ebenso zu einem größeren Gesamtwerk gehören. Mit dem Begriff verbindet sich oft die Vorstellung eines ernsthaften Comics, der wie ein literarisches Werk eine Geschichte aufbaut und sich damit von Comics für Kinder und Jugendliche unterscheidet.

Der Begriff Graphic Novel wird von einigen Zeichnern, darunter Daniel Clowes, Alan Moore und Seth, abgelehnt, weil sie ihre Werke nicht kategorisieren wollen oder hinter der Verwendung ausschließlich wirtschaftliche Interessen vermuten. Auch Herr Nipp macht diesen Trend nicht mit, er leistet sich dagegen einen Zeichentrickfilm.

 

 

 

Weiterführend →

In der Reihe Gossenhefte zeigt sich, was passiert, wenn sich literarischer Bodensatz und die Reflexionsmöglichkeiten von populärkulturellen Tugenden nahe genug kommen. Dem Begriff Trash haftet der Hauch der Verruchtheit und des Nonkonformismus an. In Musik, Kunst oder Film gilt Trash als Bewegung, die im Klandestinen stattfindet und an der nur ein exklusiver Kreis nonkonformistischer Aussenseiter partizipiert. Dieser angeschmutzte Realismus entzieht sich der Rezeption in einer öffentlichen Institution. Constanze Schmidt beschreibt den Weg von Proust zu Pulp. Lesen Sie auch den Artikel Perlen des Trash über 25 Jahre Gossenhefte und das Vorwort zu Trash-Piloten von Heiner Link. Ebenso verwiesen sei auf Trash-Lyrik.

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