Die lodernden Mohnhainfeuer von Angersdorf:

 

ein wiegendes, flatterndes Blühen über die Scherbenwälle der Jahrhunderte, ach!, -tausende weg, in den Reservaten, in denen das Abseitige die letzte Ruhe einnimmt. In den Kapseln, den Kapsulen schlummern, noch grün: der Traum, das Geheimnis, an denen das [und unbesehen, weißt du] Künftige flicht. Verstreut und entsiegelt – ein Rauschen, das in die Welt hineindrängt, in kugligen Feten, in denen der irrwitzige Funke noch wohnt[*], von aufkommenden Winden bewegt. Und in den tiefsten Träumen sitzt du, in den Saum deines Kleidrands verhakt, die Arme mit gepflückten Mohnstielen voll … und dein Lachen, wenn du aufblickst, sobald der lodernde Stern über [dem Reservat] Angersdorf aufgeht.

 

 

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André Schinkel, porträtiert von Jürgen Bauer

Weiterführend → Lesen Sie auch das Porträt des Lyrikers André Schinkel.

Poesie zählt für KUNO weiterhin zu den identitäts- und identifikationstiftenden Elementen einer Kultur, dies bezeugte auch der Versuch einer poetologischen Positionsbestimmung.

Lesen Sie auch auf KUNO die Würdigung von André Schinkels Prosa.

 

 

 

[*] Erfüllung.