Die Freien

Ich hab das alles schon lang, lang kommen sehn. Daß wir zum Betteln degradiert werden und daß die Bullen randalieren. Daß sie unsere Häuser kaputtmachen, und daß die Gefängnisse zum Bersten überfüllt sind. Und ich seh die jungen Leute an ihren Fesseln zerren und spür ihre Sehnsucht nach Freiheit.“ Auch Linda kann davon ein Lied singen: von der Sehnsucht nach Freiheit. Egal, wohin sie sich wendet, überall wird sie aufgehalten: von ihren Lehrern, von ihrem Vater, kurz: von allen, die sie als „schlechtes Mädchen“ brandmarken. Doch eines Tages streckt sie Schwester Bernadette mit einem rechten Haken zu Boden, und plötzlich beginnt sich die Welt wirklich zu verändern… Dies ist sowohl die Geschichte von Linda als auch die von Barney, Macker McDonagh und tausenden anderen. Sie nennen sich „Die Freien“, gründen landesweit solidarische Zellen und freie Gewerkschaften. Dieses Buch skizziert ihren Aufstieg und Untergang als fesselndste Liebes-, Sehnsuchts-, Zornes- und Rebellionsgeschichte. Und daneben zeigt es uns, was für eine schillernde neue Welt wir selber erstehen lassen könnten aus der Asche der alten.

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Die Freien. Für eine wirklich freie Welt. Ein utopisch-anarchischer Roman von M. Gilliland (= Killroy-Roman, Band 3), Asperg 2004, (Übertragung aus dem (nord-)irischen Englisch, mit Anmerkungen von Ní Gudix).

KUNO hat seit jeher ein Faible für Trash. Dem Begriff Trash haftet der Hauch der Verruchtheit und des Nonkonformismus an. In Musik, Kunst oder Film gilt Trash als Bewegung, die im Klandestinen stattfindet und an der nur ein exklusiver Kreis nonkonformistischer Aussenseiter partizipiert. Dieser angeschmutzte Realismus entzieht sich der Rezeption in einer öffentlichen Institution. In der Reihe Gossenhefte zeigt sich, was passiert, wenn sich literarischer Bodensatz und die Reflexionsmöglichkeiten von populärkulturellen Tugenden nahe genug kommen. Der Essay Perlen des Trash stellt diese Reihe ausführlich vor. Daher sei sei Enno Stahls fulminantes Zeitdokument Deutscher Trash ebenso eindrücklich empfohlen wie Heiner Links Vorwort zum Band Trash-Piloten. Ebenso verwiesen sei auf Trash-Lyrik.

Weiterführend zur Theorie des Sozialen →

Eine Theorie des Sozialen lautet, es gebe in der Politik keine Lücken. Immer wo sich eine auftue, werde sie sofort von anderen Akteuren besetzt. Kaum jemand hat die Lückenhaftigkeit des Underground so konzequent erzählt wie Ní Gudix. Lesen Sie auch die Erinnerungen an den Bottroper Literaturrocker von Werner Streletz und den Nachruf von Bruno Runzheimer. Mit Kersten Flenter und Michael Schönauer gehörte Tom de Toys zum Dreigestirn des deutschen Poetry Slam. Einen Nachruf von Theo Breuer auf den Urvater des Social-Beat finden Sie hier – Sowie selbstverständlich his Masters voice. Und Dr. Stahls kaltgenaue Analyse. – Die KUNO-Redaktion bat A.J. Weigoni um einen Text mit Bezug auf die Mainzer Minpressenmesse (MMPM) und er kramte eine Realsatire aus dem Jahr 1993 heraus, die er für den Mainzer Verleger Jens Neumann geschrieben hat.